Montag, 14. Januar 2019

Das Hebb’sche Gesetz

Das menschliche Gehirn besteht aus ca. 100 Milliarden Gehirnzellen, den sogenannten Neuronen und aus Verbindungen zwischen diesen Zellen, Synapsen genannt.

Jede einzelne Gehirnzelle ist über bis zu 10.000 Synapsen mit anderen Neuronen verbunden.

Jedes menschliche Gehirn ist daher als ein Unikat zu betrachten, da sich jedes Gehirn ständig individuell weiter entwickelt und auf diesem Weg einzigartige Vernetzungen hervorbringt. Dies geschieht übrigens völlig unabhängig vom Alter.

Bei unserer Geburt verfügen wir über sehr viel mehr Gehirnzellen als wir benötigen.
Es „überleben“ allerdings lediglich die Gehirnzellen, die vom Gehirn in neuronale Netzwerke integriert werden. 
Je öfter & regelmäßiger Neuronen verschiedener Hirnbereiche gemeinsam erregt werden, desto stabiler ist die Vernetzung dieser Neuronen miteinander, bis schließlich eigenständige Erregungsmuster daraus entstehen.

Der kanadische Psychologe Donald Hebb fasste dies in einer prägnanten Formel zusammen: „What fires together, wires together“.

Im Umkehrschluss gilt allerdings auch die Regel: „Use it or loose it“. 
Diejenigen Neuronenverbindungen, die nicht regelmäßig genutzt werden, werden also wieder abgebaut.

Das bedeutet also: für eine Person unbedeutende Erfahrungen werden vom Gehirn erst gar nicht „gespeichert“ oder nach geraumer Zeit aus dem Gedächtnis verbannt. Erfahrungen, die dagegen als bedeutsam eingestuft werden, werden also nachhaltig gespeichert:
sie werden erlernt.

Unser Gehirn ist demnach kein „Computer, der alles speichert“.